Freitag, 8. April 2011

Wer wird denn Äpfel mit Bananen vergleichen?

Ich sitze mangels spannender Alternativen in jenem Haus, in dem ich aufgewachsen bin vorm Computer, der die eine oder andere Stunde meiner Jugend verschlungen hat.
Frei nach einem Wittgenstein-Zitat folge ich heute dem Motto "Wenn man nichts zu tun weiß, sollte man es lieber lassen" (Ich hatte Wittgensteins Zitat folgendermaßen in Erinnerung: "Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man besser schweigen", Wikipedia erzählt mir aber, dass es so lautet: "Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen" - hat beides was für sich, das "sollte" in ersterer Version liegt mEn der Realität aber doch näher) - das Ganze taugt zugegebner Maßen zu keinem brauchbaren Lebensentwurf, den ich guten Gewissens vertreten kann, aber immerhin als Credo des jetzigen Abends ...& in der eigenen Konsequenz zu konsequent zu sein, ist weder möglich noch sympathisch :)
Was geht einem also so durch den Kopf, wenn man sich einen unspektakulären Tag einer unspektakulären Woche unmittelbar vor einem als unspektakulär erwarteten Wochenende nochmals durch den Kopf zieht?
Ich hab' mir heute Bananen gekauft. Die waren im Angebot: 1 kg für 0,89 Euro. "Schön" hab ich mir gedacht und sogleich zugeschlagen. Auf dem Weg in meine Wohnung dann der Gedanke (erschreckender Weise erst da): Moment. 1 kg Bananen ist halb so "teuer" wie 1 kg Äpfel?! Und da sag noch einer, das geht mit rechten Dingen zu - Äpfel, die in Österreich nahezu überall anbaubar sind, kürzere Transportwege mit sich bringen, weniger Lagerhaltungskosten verursachen müssten, kosten rund 2 Euro das Kilo (und auch das kommt mir günstig vor), Bananen dagegen um 1,10 Euro weniger. Hm. Mag sich jedeR seinen Teil dazu selbst denken, ich möchte keine globalisierungskritischen Brandreden halten - außerdem wirkt's ohnehin nachhaltiger, wenn jedeR für sich selbst draufkommt :) ...und da glauben viele tatsächlich, die Finanzkrise hätte die wirtschaftlich "logischen" Relationen durcheinander gewirbelt - na die Logik, die vorher bestanden haben soll, will mal erklärt werden.
Das Bedenklichste daran ist wohl, dass derartige Sachverhalte offenbar nicht mal mehr im Stande sind, mich im ersten Moment zu verwundern. Auf der einen Seite beschämt mich das immer wieder mal, auf der anderen bin ich auch ein Kind der Gesellschaft, in die ich hinein geboren wurde - blind für so viele Dinge. Ein Kampf gegen Windmühlen, den ich ehrlich gesagt nicht zu kämpfen gedenke. Aber zumindest ab und zu einer dieser Mühlen im vorbeigehen eine reintreten, das muss dann schon sein.